Malediven Safari 21.08. - 04.09.2006 (Süd-Male, Süd-Ari, Nord-Ari, Rasdhoo, Nord Male)

Am Riff wimmelte es dann auf einmal von Weißspitzen, man konnte sie kaum noch zählen, wo man auch hin leuchtete tauchte einer, oft auch mehrere im Lampenschein auf. Es war richtig gruselig.

Viele Muränen sah man jetzt auch aus ihren Verstecken kommen und auf Beutezug gehen. Schwarzpunktrochen, Feuerfische und viele Barsche waren unterwegs, um die schlafenden Fische zu jagen und zu verspeisen. Aber die Papgeifische schliefen in aller Ruhe in ihrer Umhüllung in kleinen Nischen und Riffvorsprüngen.

Ein Nachttauchgang, der schwer zu toppen sein wird.

Im Nord-Ari Atoll machten wir dann noch einen weiteren spitzen Tauchgang am Gangehi Kandu Riff. Strömung "OMG" war angesagt, aber das kannten wir ja nun schon und konnten auf unserer Fahrt durch das Riff 5 richtig große Leopardenhaie bewundern. Viele Schwarzpunktrochen, denen die Strömung nichts ausmachte flogen übrigens mit uns.

Am folgenden Tag stand dann der "early morning Dive - see Hammerhaed" am Rasdhoo Atoll auf dem Programm. 5.30 Uhr war wecken. Wir sprangen über dem Riff vom Dhoni und tauchten ca. 15 Minuten ins "Deep Blue" hinaus und dort waren sie dann auch. Große Hammerhaie, die man trotz der weiten Entfernung gut erkennen konnte. Leider trieben sie sich weit unter der 40 Meter Grenze rum.

Weiter gings ins Nord-Male Atoll. Am letzten Tauchtag ging es noch zum Lankan Riff, dem Manta Point und auch da blieb uns das Glück der ganzen Safari erhalten. Ein riesiger Manta kreutzte über uns und schwebte zur Putzerstation, wo er einige Kreise zog, bis sich ein Zweiter zu ihm gesellte und sich auch putzen ließ. Ein Napoleon nutzte dazu noch die Gelegenheit und schloß sich den beiden Mantas an.

Der letzte Abend an Board sollte für uns dann unvergesslich werden. Die ganze Crew spielte verrückt. Nach zwei Runden Tequila kam es zu einer Wette um eine Flasche Champagner, die durch einen Sprung vom Oberdeck der Baani von einem der Taucher gewonnen wurde......

Daraus entwickelte sich eine totale Wasserschlacht, die harmlos mit einem Wasserschlauch begann und damit endete, dass alle Taucher vom Mitteldeck von der Crew ins Wasser geworfen wurden.

Natürlich sollte das nicht ungesühnt bleiben und die Crew mußte nun auch dran glauben und flog in hohem Bogen vom Schiff. Ja, selbst der Koch, der wie sich im Fallen heraustellte, nicht schwimmen konnte, mußte fliegen lernen. Aber seine Jungs waren sofort zur Stelle und brachten ihn sicher wieder aufs Boot.

Die Safari war jetzt schon ein Erfolg, denn vielen von uns wurde ein Traum erfüllt, denen, die schon so oft versucht hatten einen Walhai zu finden.

Im Süd-Ari sahen wir noch am Kudhima Wrack zwei richtig schöne Anglerfische, sowie an weiteren Plätzen große Netzmuränen, Fangschreckenkrebse und in der Auftauchphase einen aus dem Wasser springenden Schwertfisch.

Nun gab's einen kurzen Abstecher zu Tauchplätzen im Nord-Ari Atoll. Hier wurde die Strömung dann bei einigen Tauchgängen zu OMG. Aber das kam der Großfischgarantie dann auch zu Gute. Der erste Star des Atolls war Fish Head (auch Mushimas Mingli Thila). Wir tauchten unten am Riff im Strömungsschatten entlang, um dann auf der Riffdachkante richtig große Weißspitzen- und Grauhaie beobachten zu können. Ein riesiger und voll witziger Napoleon gesellte sich dann zu uns Tauchern und beobachtete lustig das Treiben der Haie und der Thunfische mit. Es war ein Tauchgang, wo man hätte ewig bleiben können, aber leider geht jede Nullzeit einmal zu Ende.

Noch einmal ging es in die südliche Richtung, da uns noch ein taucherisches Highlight am Tauchplatz Degha Thila erwartete. Zwischen zwei riesigen Felsen in nicht zu geringer Tiefe versteckte sich ein herrlicher Geisterfetzenfisch, (ein Dank an die Guides) Langnasenbüschelbarsche, und wunderschöne Korallen waren hier noch zu sehen. Früh am nächsten Morgen sahen wir dann kleine dunkle Spitzen immer wieder aus dem Wasser auftauchen, des Rätsels Lösung war dann ein kleiner Manta, der eine ganze Zeit lang um das Boot schwebte.
Viele weitere rasante Strömungstauchgänge bescherten uns Haie in allen Größen, Igelfische, Schildkröten, einen Baby-Weißspitzenriffhai und Steinfische. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war jeder froh, dass man mit Deko-Boje setzen keine Probleme hatte, denn bei fast jedem Tauchgang war dieses nun notwendig und auch sinnvoll.

Jetzt ging es endgültig ins Nord-Ari Atoll zu einem Nachttauchgang, der seinem Namen alle Ehre machen sollte. Es ging zum Maya Thila!

Es war ein echt schauerlich, aber ein super genialer Nachttauchgang. Schon beim Abtauchen sah man unten im Schein der Lampen einige Weißspitzenriffhai umherziehen. Unten angekommen wurden wir dann von mehreren Schildkröten "begrüßt", die ihren Schlafplatz aufsuchten und sich durch uns Taucher auch nicht stören ließen. Und dann kam ein richtig böse aussehender, riesiger Barrakuda an den Schauplatz des Geschehens. Er, nicht dumm, lauerte dann auf die Objekte, die von den Tauchern angestrahlt wurden, um dann im richtigen Moment nach vorne zu schießen und Beute zu machen. Das Überraschende daran war, das man gar nicht merkte, dass sich der Barrakuda direkt neben einem befand und auf seine Chance wartete. Und er machte viel Beute in dieser Nacht.

Der Anfang der Safari war schon mal bombastisch, am ersten Tag im Süd-Male Atoll sofort Adlerrochen, das bekommt man nicht oft, aber es kam alles noch viel besser. Am nächsten Tag bekamen wir große, ganz ruhig dahin gleitende Schildkröten und 4 richtig große Büffelkopfpapageifische vors Objektiv. Die ganze Gruppe war begeistert. Weiter gings zu einem der Top-Plätze dieses Atolls. Embudu Channel, dort erwarteten uns schon die ersten 5 Weißspitzenriffhaie und mehrere Grauhaie, ganz zu schweigen von den vielen Napoleons. Ein weiteres Highlight war auch Medhu Faru, dort gab es Muränen aller Art, und die weibliche Geistermuräne war natürlich das Anschauungsobjekt schlechthin. Nachdem wir im Atoll noch weitere Adlerrochen und sogar einen Mirakelbarsch bewundern konnten, ging es zum Channel-Crossing mit Delphinbegleitung ins Süd-Ari Atoll.

An dieser Stelle möchte ich die Tauchgangsstrategie der Diveguides kurz ansprechen. Bei den ersten Tauchgängen herrschte relativ leichte Strömung, (Sprachgebrauch der Guides: slight current) so daß die Guides sich ein Bild über die Fähigkeiten eines jeden einzelnen Tauchers und die gesamte Gruppe machen konnten. Dann ging es an die Tauchplätze mit erhöhter Strömung (medium current). Das steigerte sich dann in der ersten Woche bis zu starker Strömung (strong current).

Zu Beginn der zweiten Woche hatte sich dann jeder Taucher, der es noch nicht kannte, ein Bild vom Begriff Strömung gemacht und was es heißt damit umzugehen. Und das war auch gut so, denn nun gab es oft nur noch einen Ausdruck der Guides für Strömungsstärke (OMG = Oh My God). Meines Erachtens ein sehr professionelles Engagement der Guides und eine positive Strategie, denn nun konnte jeder Taucher auch diese richtig geilen Tauchgänge genießen.

Nun waren wir also im berühmten Ari-Atoll, und das machte seinem Namen alle Ehre. Hier begegneten uns reihenweise riesige Schwarzpunktrochen, Kugelfische in allen Farben, Kofferfische in den verschiedensten Varianten, gr. Zackenbarsche, Feuerfische und viele Weißspitzenriffhaie. Die Riesendrücker waren alle gut gelaunt und die Clownfische zeigten all ihre Farbenpracht. Natürlich wurde auch der Naturschutz-Tauchplatz Kudah Rah Thila angesteuert, da es hier unermesslich viele Schwärme von Fischen gibt, ein wunderschöner Schaukelfisch präsentierte sich für Fotos und Haie sind immer anzutreffen und Adlerrochen waren dieses mal auch zu Gast.

Ja, und dann kam der Tag der Tage, es ging auf Walhaisuche, da wir nun die südlichste Spitze des Atolls erreicht hatten. Und wir hatten unverschämtes Glück, gerade mit dem Mittagessen fertig hörte man nur noch einen Schrei der Bootscrew und alle sprangen in die Schnorchelsachen und paddelten hinter einem Crewmitglied her. Die Richtung hieß: Walhai.

Vollkommen ruhig zog er seine Bahn und doch hatte jeder von uns Mühe mitzukommen. Wir hatten ihn gesehen, ein Erlebnis, das man nicht mehr vergessen wird. Irgendwann drehte er ab, machte ein, zwei Flossenschläge und verschwand übers Außenriff ins Blaue.

Tipeh, der zweite Guide teilte uns in 2 Gruppen auf und machte uns klar, was er beim Check-Dive auf jeden Fall von jedem einzelnen von uns sehen möchte: Jeder sollte in der Lage sein die Deko Boje zu setzen, was bei einer Safari doch sehr wichtig ist, wie wir noch im weiteren Verlauf der Reise feststellen sollten.

Natürlich sollte das kein Problem sein, da wir alle zuhause fleißig geübt hatten. Somit war der "Checktauchgang" schon ein super Tauchgang bei dem wir Adlerrochen, Netzmuränen und viel Kleinfisch zu sehen bekamen.

Nach dem Abendessen kam Boat-Manager Hussen und erklärte uns einiges über die Baani Explorer, erzählte vieles über die Boots- und Dhonicrew und wir wurden mit den Sicherheitssystemen an Board (Rettungswesten, Feuerlöscher, Notausgänge und Sauerstoffanlagen) vertraut gemacht. Nun ging es daran, die vorgesehene Route und den Tagesablauf mit Hussen zu besprechen.

Wir fuhren zunächst ins Süd-Male Atoll, kreuzten dann südwestlich den Kanal um ins Süd-Ari Atoll zu gelangen, wo wir uns so lange wie möglich aufhalten wollten, da es so viele schöne Tauchplätze in diesem Atoll gibt und natürlich die Chance auf einen Walhai groß sein könnte. Danach sollte es über das Nord-Ari und das Rasdhoo Atoll ins Nord-Male gehen.

Der Tagesablauf sah nun immer folgendermaßen aus:

Zwischen 6.30 und 7.30 Uhr war wecken, dann ein kurzer Snack und Kaffe oder Tee und schon ging' s aufs Dhoni zum ersten Tauchgang. Zurück an Board wurde dann ausgiebig gefrühstückt. Dann Zeit zum Schlafen, Musik hören, in der Sonne brezeln, lesen, DVD gucken oder sonstiges. Vor dem Mittagessen ging es dann zum zweiten Tauchgang. Danach wieder Ausruhen und von den Tauchgängen erzählen was jeder so gesehen hatte.

Nachmittags ging es dann zum dritten Tauchgang. Kaum aus dem Wasser lagen immer Snacks für uns bereit. Dann war wieder Zeit zum Entspannen und das Erlebte Revue passieren zu lassen.

Nach dem Abendessen war dann Zeit um die Fotos, die doch recht viele von uns gemacht hatten, auf diversen Notebooks zu betrachten. Alle 3 Tage waren somit genug Fotos vorhanden um eine Diashow vorzuführen. Naja, und wer 3 Tauchgänge am Tag macht verschwindet meist früh ins Bett. So war es dann auch häufig.

Nun kommen wir endlich mal zum Tauchen: Natürlich kann ich hier nicht jeden einzelnen Tauchgang beschreiben, aber die wichtigsten chronologisch sollten es schon sein.

 

 

Endlich war es soweit, lange hatten wir es uns vorgenommen aber jetzt hatten wir es doch tatsächlich geschafft. Eine selbst organisierte Gruppenreise mit unserer Tauchergruppe. Termin, ein Boot und Reiseziel standen fest und wurden auf der Boot in Düsseldorf gebucht:

Es ging mit 9 Personen für 14 Tage auf eine Malediven Safari mit der Baani Explorer.

Am 20. August sollte unser Malediven Abenteuer beginnen. Los ging es am Flughafen in Düsseldorf, wo unser Flug mit Emirates nach Dubai startete. Von dort aus ging es nach "kurzem" Aufenthalt weiter nach Male. Check in war perfekt, da wir im Vorfeld alles mit der Airline abgeklärt hatten. In Dubai wurde dann der Flughafen ein oder auch zweimal durchwandert um dann ziemlich müde in den Flieger nach Male zu steigen. Jetzt wurde doch langsam bei einigen von uns das Reisefieber bemerkbar.

Morgens 8.10 Uhr Ortszeit kamen wir dann in Male an. Gepäckausgabe verlief für die ganze Gruppe reibungslos, also nur noch durch die Paßkontrolle und schon wurden wir draußen von Aanu, einem der Guides der Baani Explorer, in Empfang genommen. Nach kurzer Zeit waren auch die anderen 9 Taucher, die mit uns auf die Baani gingen da, somit die Gruppe komplett und wir stiegen unverzüglich auf das Dhoni, welches uns auf direktem Wege zur Baani brachte.

Auf dem Boot angekommen wurde unser Gepäck an Board gebracht und wir bekamen unsere Kabinen zugeteilt. Bezüglich der Kabinen kann man nur sagen, sie sind echt sehr geräumig, auf keinen Fall eng und jede Kabine hat ein eigenes voll eingerichtetes Bad und eine Klimaanlage die auch einwandfrei funktionierte. Zwei mal am Tag wurden die Kabinen von 2 Roomboys gereinigt und auf Vordermann gebracht. Auf einem der Decks, unter dem wunderschönen Malediven Sternenhimmel schlafen war ebenfalls möglich und wurde auch von einigen des Öfteren genutzt.

Als nächstes bekam jeder eine Tauchkiste, worin das Tauchgepäck verstaut wurde. Diese Kisten wurden dann von der Besatzung auf das Dhoni gebracht, was uns während der ganzen Safari immer mit respektvollem Abstand begleitete, da sich auf dem Dhoni auch die Kompressoren befanden und die Flaschen während der Fahrt gefüllt wurden.

Auf einem whiteboard, welches am Achterdeck hing, wurde uns eine Uhrzeit genannt, wann wir doch dort mal erscheinen sollten. Dort wurden auch sämtliche Tauchgänge, Weck- und Briefingzeiten aufgeschrieben.

Gesagt, getan: 11 Uhr waren wir zum Briefing bereit. Aanu fragte uns nur kurz was wir denn jetzt machen wollten, ausruhen oder Check-Dive? Die Antwort war klar und einstimmig und schon gings los, rüber aufs Dhoni, das Jacket wurde nun einmalig an der Flasche befestigt und blieb während der ganzen Safari dran. Gefüllt wurden die Flaschen mit längeren Schläuchen, so daß wir immer nur den Automaten vom Ventil abdrehen mußten. Nun hieß es restliche Ausrüstung fertigmachen, Anzug an und ab zum ersten Tauchplatz.

 

 

Da nun alle naß waren, wurde kurzerhand ein Wasserballspiel hinter dem Boot organisiert, wo es nun Crew gegen Gäste hieß. Der Koch bekam eine Schwimmweste und mußte ins Tor. Es wurde mit harten Bandagen um den Sieg gekämpft, wobei es doch tatsächlich einige von der Crew schafften sich heimlich Flossen anzuziehen. Aber der Sieg ging klar an die Gäste.

Wir hatten alle soviel Spaß bei der "Schlacht", dass es wirklich ein super gelungener letzter Abend auf der Baani geworden war.

 

Alle Teilnehmer waren sich einig, das war eine Spitzensafari vom Start bis ins Ziel.

Organisationsmäßig lief alles super glatt, alles war koordiniert und ohne jegliche Zeitverzögerung. Die Crew, immer hilfsbereit und sofort zur Hand, wenn man sie mal brauchte und immer für ein Späßchen zu haben. Das Essen spitzenklasse, abwechslungsreich und frisch.

Kabinen und das Schiff top, es war immer ein Plätzchen in aller Stille zu finden, um mal abzuschalten. Aanu, Tipeh und Hussen waren super Guides, die sich echt Mühe geben haben uns alles zu zeigen was möglich war. Wir haben alles gesehen, was ein Jeder von uns im Vorfeld gehofft hatte zu Gesichte zu bekommen plus viele, viele Zugaben.

Zwei Landausflüge auf einheimische Inseln, ein super schönes Barbecue auf einer einsamen Insel bei Sonnenuntergang mit Kerzen und Heiratsantrag eines Pärchens sowie ein Ausflug in die Stadt Male runden diesen tollen Urlaub perfekt ab.

Ein ganz großer Dank geht an unseren Reiseveranstalter www.tauchertraum.com, der uns diese überwältigende Safari ermöglicht hat, an Hussen, der eine super Bootsleitung abgeliefert hat und natürlich an:

Jeden einzelnen Teilnehmer für die super Stimmung, die komplette 14 Tage auf höchstem Niveau erhalten blieb.

 

© 2006 Olaf Heil